Wer einen geliebten Menschen verliert, verspürt eine schmerzliche Lücke im Leben. Plötzlich bestimmt Trauer den Alltag. Denn auch wenn Tod und Sterben zum Leben gehören: Wie geht man damit am besten um und findet das eigene Gleichgewicht wieder?
In unserer Gesellschaft sind Themen wie Tod und Trauer meist nicht präsent. Gedanken, dass jedes Leben einmal endet, werden weit weggeschoben. Dabei ist es wichtig, sich damit auseinanderzusetzen.
Was ist Trauer?
Trauer trifft jeden anders, aber jeder kann sie empfinden. Trauer ist eine normale Reaktion auf einen Verlust. Im Gesundheitswesen sieht man Trauer vor allem bei Angehörigen nach dem Tod eines nahestehenden Menschen. Aber auch Patienten trauern, zum Beispiel bei einer weit fortgeschrittenen Krebserkrankung angesichts des bevorstehenden Todes oder wenn sie krankheitsbedingt bestimmte Fähigkeiten oder Kompetenzen verlieren.
Auch andere Verluste können Trauer auslösen, etwa der Tod eines Haustieres, der Verlust des Arbeitsplatzes, des eigenen Heims oder eine Trennung oder Scheidung.
Trauer wird von vielen Emotionen begleitet: Scham- und Schuldgefühle, Wut und Zorn, Traurigkeit, Verlassenheit, Einsamkeit, Hilflosigkeit, Beklemmung, Angst und manchmal auch Erleichterung. Oft gehen die negativen Gefühle mit Störungen im psychischen Wohlbefinden einher, wie Konzentrations- und Schlafstörungen. Trauer kann sich jedoch auch körperlich auswirken, beispielsweise in Müdigkeit, Überempfindlichkeit gegen Lärm, Muskelschwäche, Magenschmerzen, Atemnot oder Schüttelfrost. Zur Trauer gehört gemeinhin auch das Weinen. Jedoch ist es auch normal, wenn nicht oder kaum geweint wird, denn jeder Mensch verarbeitet Trauer auf seine Weise.
Die Trauer ist ein wichtiger Prozess, sie soll durchlebt und nicht verleugnet werden. Aber manchmal nimmt sie überhand, sie übermannt uns und legt uns für eine Zeit lahm. Das kann und darf sich eine Weile so anfühlen, soll uns aber nicht dauerhaft handlungsunfähig machen.
Trauer je nach Alter: Gibt es Unterschiede?
Trauer zeigt sich bei jedem Menschen ganz unterschiedlich, oft wird sie auch als stark schwankend erlebt. Das erste Trauerjahr, also das erste Mal Weihnachten, der erste Urlaub oder der erste Geburtstag ohne die vertraute Person ist für viele Hinterbliebene besonders schwer. Kinder und Jugendliche trauern anders als Erwachsene. Wenngleich Kinder den Verlust anders verstehen, spüren sie ihn deutlich, nur trauern sie anders.
Jugendliche sind in einer ohnehin schon herausfordernden Zeit ihres Lebens, wie dem Finden der eigenen Identität und dem Abnabeln von den Eltern. Hier werden Gefühle oft besonders intensiv erlebt. Verlieren sie einen Elternteil oder eine nahe Bezugsperson, kann es zu schwer fassbaren Gefühlen aus Schuld, Wut und Trauer kommen. Auch Jugendliche brauchen Erwachsene, die helfen, Gefühle wahrzunehmen und zu benennen, die helfen, das gemeinsam auszuhalten. Teenager brauchen manchmal einfach eine neutrale Person, der sie sich öffnen können. Oder haben Sie damals immer alles mit Ihren Eltern besprochen, was Sie belastet hat? So unterstützt und begleitet haben sowohl Kinder als auch Jugendliche dann oft selbst Ideen, wie sie mit der Trauer umgehen können, wie sie sich zum Beispiel beim Abschiednehmen oder bei der Trauerfeier beteiligen können.
Hilfreicher Umgang mit Trauer
Wenn es schwerfällt die Trauer zu verarbeiten, wenn sie merken, dass die Trauer sie überwältigt, dann sollten sie Hilfe in Anspruch nehmen.
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„Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben – aber es hat nur ganz genau so viel Sinn, als wir selber ihm zu geben imstande sind.“
Hermann Hesse
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